Tag Archives: Unfall

Honda CB 450 N Motorrad

Crashbericht

25. September 2001
Irgendwann vor ein paar Jahren machte ich ganz spontan von Köln aus eine kleine Moppedtour runter bis an die Mosel. Auf dem Rückweg befuhr ich dann die B257 von Ahrweiler kommend Richtung Meckenheimer Kreuz. Mittlerweile hatte es etwas angefangen zu regnen, was mich nicht davon abhielt, auf der sehr übersichtlichen und imho auch mit gutem Asphalt gesegneten Straßen 2 Autos zu überholen. Gegenverkehr war keiner. Ich hatte die Mittellinie schon hinter mir, als die CB 450 N auf einmal meinte, sich wie wild mit dem Lenker zu schütteln.
Nunja, lange machte ich das nicht mit und der Bock warf mich runter. Bruchstückhaft habe ich das noch im Kopf. Eines davon ist, wie die CB ein paar Meter vor mir funkensprühend die Straße entlang rutscht.Wieder komplett mit meinen Erinnerungen bei mir liege ich dann in der Wiese, meine CB 5m weiter. Ich bewege so mein rechtes Bein. Nichts bemerkbar. Selbiges mit dem linken, auch nichts. Linker Arm, auch nichts. Rechter Arm, Autsch !!. Tja, die Textiljacke hat sich ein klein wenig nach oben verschoben, den Arm somit etwas freigegeben und ich hatte ein paar Kratzer am Arm. So wie früher als kleines Kind, wenn man mal schön mit dem Fahrrad geflogen ist, also nichts schlimmes. Und das, wo ich bei ca. 130 km/h abgestiegen bin. Und die stinknormale Jeanshose hatte außer einer leicht durchgeschliffenen Naht nichts abbekommen.Also kannste auch aufstehen, mal nach der CB schauen und den Benzinhahn schließen. Gesagt, getan. Hin zum Mopped, angehoben und war gerade dabei, den Benzinhahn zu schließen, da hörte ich hinter mir eine Stimme: „Der steht unter Schock, der kann doch damit jetzt nicht mehr fahren“. Ich nur erwidert, ich stehe nicht unter Schock und wolle nur den Benzinhahn schließen. Nachdem ich das gemacht habe und auch einen kleinen Blick auf das Mopped geworfen habe, habe ich es einfach wieder in die Wiese fallen lassen. Mehr konnte ich damit auch nicht kaputtmachen 8-)Also die Dosentreiber haben ganz brav angehalten und nach mit geschaut. Also mal nach dem Topcase gesucht, welches nicht mehr an der CB war. Dieses lag auch irgendwo auf dem Acker. Da es mittlerweile recht stark am regnen war, haben wir das Topcase und den Helm in ein zufällig dort stehendes Taxi gepackt.Wir wollten gerade losfahren, Ziel sollte eine Gaststätte 1-2 km zurück sein, als ein Grüppchen weiter Motorradfahrer langsam an der Unfallstelle vorbei fuhren. Ein Autofahrer hatte gerade den Blinker gesetzt und wollte wieder losfahren. Einer der Motorradfahrer bremste nur ganz leicht, wie er später sagte und klatsch, lag er auch auf der Fresse. Der nächste Unfall. Nur Tempo 30-40 hatte er draufgehabt. Ich unter anderem direkt dort hin, um ihm zu helfen, die Maschine wieder aufzurichten und was dazu gehört. Gesagt, getan. Topcase, Helm und Handschuhe waren erstmal egal, lagen ja im Taxi drin.Nachdem sich in 2-3 Minuten abgezeichnet hatte, das nicht schlimmes passiert war, die Kiste aber nicht mehr fahrfähig war, wollte ich nach dem Taxi schauen, doch das war weg. Ich dachte nur, so ein Arschloch, wo sind den jetzt meine Sachen? Klar, mitgenommen zum Glück nicht. Aber der Helm lag mit der offenen Seite nach oben im strömenden Regen. Super, das Arschloch für den Kerl war doch gerechtfertigt.Nunja, ein Familie, die gerade aus dem Urlaub kam mit zwei Kindern und jeder Menge Gepäck nahmen mich mit Sack und Pack und eingeweicht wie ich war mit zu der bereits erwähnten Gaststätte.Dort habe ich dann erstmal versucht, einen Freund anzurufen, der Zugriff auf einen Transporter hat. Klar, Muphys Law. Ausgerechnet heute war der Wagen beim besten Willen natürlich nicht zu bekommen, weil vollkommen ausgebucht. Also ist er mit dem Motorrad runtergekommen, um mich abzuholen.Da uns der Weg wieder am Unfallort vorbei führte, sahen wir dort auch die Kumpels des kurz nach mir verunglückten Kradlers. Die waren gerade dabei, sein Mopped auf einen Anhänger zu packen. Da es mir nicht so gutging, zwar nicht konkretes, aber halt Scheiße, habe ich die Jungs gefragt, ob sie mich mit der Dose mit nach Köln nehmen, was sie auch taten. Also meinem Freund gedankt und ab ging es zu denen nach Hause.

Dort, mittlerweile wohl 2-3 Stunden nach dem Crash, bin ich aber kaum noch aus dem Auto gekommen.
Ich mußte wohl bei meinem großen Abgang das Topcase mit meinem Rücken abgerissen haben oder was anderes dort abbekommen habe, den der Rücken tat mir tierisch weh. Nunja, die Jungs haben mich nach dem loswerden von derem Mopped netterweise noch nach Hause gebracht. Ich mich erstmal in die warme Wanne und ab in Bett.

Irgendwann in der Nacht oder am frühen Morgen habe ich dann meine Eltern geweckt und denen gedeutet, sie sollen mich doch bitte ins Krankenhaus fahren. Dort wurde ich dann durchgecheckt, aber zum Glück konnte man nichts Schlimmeres wie eine fette Prellung feststellen. Also noch mal tierisch Schwein gehabt. Und da behalten wollten die mich auch nicht, weil nicht so wild.

Und wieso hatte die CB mit mir den Abgang gemacht? Das war mir anfangs auch nicht so ganz klar.
Später dann schon. Der Asphalt dort auf der Fahrbahn war grossflächig mit Bitumen ausbessert gewesen. Es lag also nicht direkt daran, das ich mit 130 km/h doch etwas zu zügig unterwegs war.
An dieser Stelle sind meines Wissens zwei Leute zu Tode gekommen und noch viele andere Leute gestürzt. Einige Zeit später wurden dort erst einmal Tempo 50 Schilder aufgestellt, was auch nur die Folgen etwas mindert. Und noch viel später wurde die Straße dort abgefräst und wiederrum viel später hat man dann dort den Asphalt komplett erneuert.

read more »